Vereinschronik
Schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts und Anfang des 17. Jahrhunderts wurden im Berchtesgadener Land regelmäßige Schießübungen als Volksbrauch abgehalten. Belegt ist dies durch Eintragungen in Stiftsrechnungen in Berchtesgaden. (Stiftsrechnungen Berchtesgaden, Kreisarchiv München). Einen ersten schlüssigen Beweis für das Schießen an Weihnachten als Brauchtum liefert das „Fürstliche Berchtesgadener Rathsprotokoll vom Jahre 1666, Blatt 117, 26. Oktober Weihnachts-Schiessen“. Dieses Protokoll bildet das wichtigste und älteste Dokument für das Vorhandensein des Brauchtumsschießens. Im allgemeinen wurde versucht, die Schießlust durch häufige und strenge Verbote einzudämmen. In den „Berchtesgadener Hochstiftsliteralien Numero 17, Hauptstaatsarchiv München“ können entsprechende Verbote nachgelesen werden. Erstmals werden in diesem Zeitraum auch in der Ramsau Verstöße gegen entsprechende Verordnungen erwähnt. In den Gerichtsprotokollen aus dem Jahr 1708 tauchen die Namen Jakob Landthaller, Holzmeister, zum Feggen und Andre Resch, zum Reschen auf. Ihnen wurden die “Kugelpixen“ abgenommen. Die Waffen wurden zwar wieder zurückgegeben, aber sie mussten versprechen, „die Pixen nur zur Hauswöhr und zu keinen anderen Sachen“ zu gebrauchen. Vorgänger der Weihnachtsschützen waren die Prangerschützen. Besonders die Ramsauer waren schon sehr früh bemüht, ein geordnetes Fronleichnamsschießen durchzuführen. Ein Beleg dafür ist das Ratsprotokoll vom 6. Juni 1711, das im Buch über die Weihnachtsschützen von Prof. Rudolf Kriß auf Seite 32 abgedruckt ist. Bis zur Gründung eines eigenständigen Vereins sollte es aber noch einige Zeit dauern. Nach dem Vorbild der Schellenberger, dort gab es schon seit längerem einen „Fronleichnamsschützenverein“, beschlossen die Ramsauer Prangerschützen einen Prangerschützenverein mit eigenen Statuten zu gründen.
Vereinsgründung am 26. Januar 1908
Bei der Gründungsversammlung am 26. Januar 1908 gab sich der Prangerschützenverein Ramsau ordentliche Statuten. Dieses Datum gilt gleichzeitig als Gründungsdatum des Weihnachtsschützenvereins Ramsau. Der neue Ausschuss bestand aus folgenden Mitgliedern:
Vorstand Johann Graßl, Mayringer, Hauptmann Josef Gschoßmann, Anfanger junior, Kassier Johann Gschoßmann, Rottmeister, Schriftführer Josef Högerle, Hinter-Irlach,
1. Beigeordneter Josef Zechmeister, Eßbach
2. Beigeordneter Sebastian Landthaler, Hochgart
3. Beigeordneter Johann Grill jun, Kederbach
4. Beigeordneter Sebastian Fendt, Grazen
An der Gründungsversammlung nahmen 26 Mann teil, am Ende des Jahres hatte der Verein bereits 60 Mitglieder.
Zur Vereinsgründung wurden die neuen Statuten festgelegt. Sie besagen unter anderem:
„§ I Absicht und Zweck ist die Verherrlichung der kirchlichen Funktionen; ferner die wechselseitige Unterstützung in Krankheits- und Sterbefällen von sämtlichen Vereinsmitgliedern.
§ II Der Verein besteht aus Bauern und deren Söhnen, es können auch hiezu andere Personen „beitretten“ und aufgenommen werden.
§ VII Jedes Mitglied hat vom Tage des Eintritts an die Aufnahmegebühr von 50 Pfennigen und alle Monate die ordentliche Einzahlung von 30 Pfennigen in Deutscher Währung zu entrichten.
§ XIV Alle Jahre wird zur Gründungsfeier am Danksagungsfeste die hl. Schützenmesse gelesen.
§ XVII Die Ausrückung der Schützen, welche als Kirchenparade zu betrachten ist, findet des Jahres viermal statt und zwar bei der ersten und zweiten Fronleichnamsfeier, am Danksagungsfeste und am Geburtsfeste des jeweiligen regierenden Landesherrn. Außerdem muß am Karsamstage bei der Auferstehungsfeier geschossen werden.
§ XXI Jedes Mitglied verpflichtet sich nach den vorhergegangenen zwanzig Paragraphen zu handeln und erklären durch eigene Unterschrift den Beitritt, sowie dass sie mit allen Paragraphen einverstanden sind.“
Erste Fahnenweihe 1911
Die Weihe der ersten Fahne erfolgte am 10. September 1911. Im Protokollbuch steht vermerkt (Auszüge): “Das Fahnenweihfest fand am Samstag abends seine Einleitung mit einem Festabend im Saale des Vereinslokal Gasthof Hochkalter. Der Festabend war gut besucht von allen Vereinsmitgliedern und dem Patenverein (Veteranen Verein Ramsau). Von auswärts waren eingetroffen der Gebirgsschützen- verein Tegernsee mit 15 Mann. Die Musikkapelle Ramsau intonierte mehrere Musikstücke, die dankbare Aufnahme fanden. In vorgerückter Stunde richtete Hr. Vorstand Johann Graßl eine kurze Ansprache an die Anwesenden, die in einem 3-fachen Hoch auf Se. Kgl. Hoheit, den Prinzregenten ausklang. Böllerschüsse zeigten am Sonntag in der frühen Morgenstunde den Anbruch des Festtages an und allmählich trafen von auswärts die Vereine zum Feste ein. Ein großer unübersehbarer Zug war es schließlich, der sich nach dem Festplatze begab. Der Festplatz war ausersehen auf der Holzentratte, nächst dem Schwaigerschen Stauwöhr, wobei zwei Tribünen für den Festakt mit reicher Dekorierung errichtet waren. Die große Tribüne für die Hochw. Geistlichkeit, den Festjungfrauen und die Fahnenmutter. Die kleine Tribüne für die Musikkapelle bestimmt. Ein abwechslungsreiches Bild bot der Zug durch die Uniformen der verschiedenen Schützenkorps in Waffen und durch den duftenden Kranz der Festjungfrauen. Die funktionierende Fahnenmutter, Frau Gasthofsgattin Theres Rottenhöfer von hier und der Festredner, Kgl. Regierungsrat Kaerlinger aus Berchtesgaden, reihten sich zu Wagen im Zuge ein. Am Zuge beteiligten sich 25 Vereine oder Kooperationen mit 18 Fahnen und einer Standarte. Auf dem Festplatze angekommen, hielt H. Hochw. Geistl. Rat J. Bernrieder von hier eine längere Ansprache. Hieran reihte sich die Fahnenweihe und die Feldmesse. Hr. Bürgermeister Irlinger brachte seinen Dank zum Ausdrucke für die vielen auswärtigen Vereine und schloß mit einem 3fachen Hoch auf Se. Majestät dem Kaiser Franz Josef von Österreich.
Die sehr hübsch ausgestattete und durch ihre Farbenwirkung einen belebenden Anblick bietende Fahne stammt aus der bestallbekannten renommierten Vaterländischen Fahnenfabrik G.m.b.H. Cöln am Rhein. Und zeichnet sich durch künstlerische und solide Arbeit aus. Der Preis für das Fahnenblatt mit reicher Goldstickerei ist 400 M und der Preis für Fahnenstange, Spitze usw. beträgt 92 M.“
Die Kosten für Fahne und für die Fahnenweihe sind durch freiwillige Spenden von Mitgliedern, durch Verkauf von Festzeichen und edlen Gönnern des Vereins aufgebracht worden.
Einnahmen lt. Kassabericht : 1250,85 Mark, Ausgaben : 1249,54 Mark, Gewinn: 1,31 Mark.
1914
Protokollauszug: „Am Sonntag, den 28. März 1914 fand eine Ausschußsitzung statt, die sich um Diferenzen des Hauptmanns Gschoßmann gipfelten, welcher auch dan gleich vom Verein ausgetretten ist.“ Protokoll vom 5. April 1914: „Vom früheren Hauptmann Gschoßmann wurde der Antrag gestellt, ob er nicht wieder als Mitglied aufgenommen werden könnte, wurde aber von allen abgelehnt. Nun ging man zur Hauptmannwahl und wurde Herr Heinrich Bliensrieder einstimmig als Hauptmann gewählt, welcher auch die Wahl annahm.“
1918
Protokollauszug: „Am 30. Mai wurde General-Versammlung abgehalten, wobei nur 10 Mitglieder anwesent waren. Mitgliederbeiträge wurden erhoben, Wünsche und Anträge wurden keine besprochen.“
Die Zahl der Vereinsangehörigen ging infolge der Kriegsauswirkungen auf zwölf zurück. Da der Großteil von den Daheimgebliebenen nur noch passive Mitglieder waren, konnte bei den kirchlichen Feierlichkeiten nur die Fahnen-Abordnung mit Vorstandschaft teilnehmen. Aber schon im Jahr 1920 beteiligte sich der Prangerschützenverein am Fronleichnamsfest wieder in voller Ausrüstung.
Protokollauszug 1924
Kassenstand (Im Jahr der Inflation): 6.008.581.085,50 Mark ( in Worten: Sechsmilliarden, Achtmillionen, Fünfhunderteinundachtzigtausenfünfundachtzig/50 Mark).
1925
Glockenweihe 1925 mit Pfarrer Kuhn (Bildmitte) |
Herausragendes Ereignis des Jahres 1925 war der Zusammenschluss der Weihnachtsschützenvereine. Am 25. Juli 1925 erfolgte in Berchtesgaden im Gasthof „Neuhaus“ die Gründung des Vereins, der sich den Namen “Vereinigte Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes e.V.“ gab. Die zwölf Gründervereine waren Au, Bischofswiesen, Almberg, Gern, Oberherzogberg, Obersalzberg, Königssee, Ramsau, Schönau, Stanggaß, Strub und Unterherzogberg. Gründungsvorstand war Installateurmeister Franz Reichlmeier.
Am 25. August 1925 beteiligten sich die Mitglieder des Prangerschützenvereins in voller Uniform und mit Fahnenabordnung an der Weihe der Kirchenglocken in Ramsau.
1927
Am 23. März 1927 starb leider allzu früh der 1. Vorstand Johann Graßl, Mayringerbauer. Im Nachruf hieß es :“Johann Graßl war es, der nach vielen Verhandlungen, zähem Aneifern, vorbildlichem Arbeiten und nicht geringen finanziellen Opfern im Januar 1908 mit 26 Mitgliedern den Verein gründete und demselben bis zu seinem Ableben die Treue hielt.“ Bei Neuwahlen im selben Jahr wurde Josef Gschoßmann, Steinberg, zum neuen 1. Vorstand gewählt.
1933
Ca. 1930 |
Am 14./15.Oktober 1933 feierten Prangerschützen und die Musikkapelle Ramsau gemeinsam das 25jährige Bestehen. Am Vorabend des Festes gab es ein Konzert der Musikkapellen von Schellenberg und Ramsau im Gasthof Hochkalter. Die Festmesse wurde in der Pfarrkirche Ramsau durch Pfarrer Merxmüller zelebriert, anschließend Totenehrung am Kriegerdenkmal und Festzug zum Gasthof Hochkalter. Dort fand am Nachmittag eine Festveranstaltung mit Ehrung der Gründungsmitglieder statt. Die Festrede hielt Bürgermeister Hauptlehrer Komposch. Als Festjungfrauen fungierten Magdalena Sieger, Anna Fernsebner, Anna Grill, Maridl Landthaler, Kathi Votz und Frieda Grill. Das Jubiläumsfest brachte Einnahmen durch Spenden, Festzeichen und Eintrittsgelder in Höhe von 291,95 Mark. Die Ausgaben betrugen 284,25 Mark.
1934
Nachdem in den vorangegangenen Jahren die Beteiligung am Vereinsleben der Prangerschützen immer mehr nachließ, verstärkten sich die Bemühungen, sich mit dem zwischenzeitlich gegründeten Weihnachtsschützenverein zusammenzuschließen. Eine zu diesem Zweck einberufene außerordentliche Versammlung am 28. April und am 8. Mai 1929 brachte vorerst keine Zustimmung der Mitglieder. Erst am 2. Dezember war es im Gasthof Scheidsach-Oberwirt so weit. In der Chronik wird berichtet: „Die Mitglieder der Prangerschützen und der Weihnachtsschützen haben sich mit großer Mehrheit geeinigt, beide Vereine zusammenzuschließen, indem die beiden Vereine das gleiche Ziel verfolgen. Die Führung des neuen Vereins, der sich als Bezeichnung „Pranger- und Weihnachtsschützenverein Ramsau“ wählte, liegt in den bewährten Händen des Schuhmachermeisters Karl Frigius.“ Der Zusammenschluss erfolgte nicht zuletzt auf Drängen des Vereinigungsvorsitzenden Franz Reichlmeier. Am Heiligen Abend 1934 schoss man zum ersten Mal gemeinsam am Riesenbichl, während das Schießen vorher getrennt am Riesenbichl und Neudecker Brand stattfand. Das erste gemeinsame Schützenmahl war am 31. Dezember 1934 im Gasthaus Unterwirt. Dem Verein gehörten nach dem Zusammenschluss ca. 70 Mitglieder an.
1935 – 1946
In der Zeit ab 1933 bis 1945 hatten fast alle Vereine Schwierigkeiten mit der Reichsregierung. Die Weihnachtsschützen setzten sich vehement einer Vereinnahmung („Gleichschaltung“) durch den Nationalsozialismus zur Wehr. Bereits kurz nach der Machtergreifung traten Spannungen auf, da die Nationalsozialisten versuchten, die enge Bindung der Weihnachtsschützen mit dem christlichen Glauben aufzulösen. Einen Höhepunkt der Auseinandersetzung gab es im Jahr 1941, als sich die Weihnachtsschützen einer
Rudolf Kriß |
Auflösung des Franziskanerklosters in Berchtesgaden widersetzten. Die Folge war, dass die Franziskaner zwar in Berchtesgaden bleiben konnten, jedoch vom Kloster ins Pfarrhaus umziehen mussten. Einer der Vordenker der Weihnachtsschützen war Rudolf Kriß, Besitzer des Hofbräuhauses Berchtesgaden. Für angebliche regimefeindliche Äußerungen, vorwiegend aber auf Grund seines Engagements für die Weihnachtsschützen, wurde er am 25. September 1944 wegen Hochverrats erst zum Tode verurteilt, später aber zu lebenslänglicher Haft „begnadigt“. Nach dem Kriege 1945 wurde Rudolf Kriß zum Ehrenvorstand ernannt. Ein Denkmal setzte sich Kriß mit der Herausgabe des Buches „Die Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes und ihr Brauchtum“. Die Weihnachtsschützen erhielten nach dem Krieg den Status einer widerstandsähnlichen Gruppe.
Für den Ramsauer Verein gab es 1942 durch das plötzliche Ableben des langjährigen 1. Vorstandes Karl Frigius einen herben Rückschlag. Bei der Generalversammlung am 7. Februar 1942 im Vereinslokal Hochkalter konnte bei den Neuwahlen keine Einigung erzielt werden. Der anwesende Vereinigungsvorsitzende Gotthard Brandner bestimmte Hans Gschoßmann (Barber Hans) zum neuen 1. Vorstand, der die Geschicke des Vereins bis 1944 leitete.
Die 1. Versammlung der Ramsauer Schützen nach dem Krieg fand am 15. Juli 1945 im Gasthof „Oberwirt“ statt. Es wurde herausgestellt, dass während des Krieges regelmäßig geschossen werden konnte, jedoch in stark eingeschränkter Form. Zum 1. Vorsitzenden wurde Karli Dieterich gewählt. Schon vor dem Krieg war der Anbau eines Saales beim Oberwirt erwogen worden. Nach Überwindung größter Schwierigkeiten wurde 1946 mit dem Bau begonnen. Unter den Helfern waren zahlreiche Mitglieder des Trachtenvereins und der Weihnachtsschützen. Zur Eröffnungsvorstellung am 26.12.1946 waren neben sehr vielen Ramsauer Bürgern auch der Landrat erschienen. In einer Aufzeichnung von Fritz Herrendörfer heißt es: “Der Neubau erstrahlte im Schein vieler Fackeln.“
Zur Freude der Schützen und der einheimischen Bevölkerung genehmigte der Direktor der örtlichen Militärverwaltung bereits 1946 das Weihnachts- und Sylvesterschießen. Im Erlaubnisschreiben hieß es: „Der Überbringer dieses Schreibens ist berechtigt, für den Unterzeichneten 10 000 Zündkapseln zur Verwendung zur Bannung von übelwollenden Geistern in Empfang zu nehmen.“ 1947 fanden sich an Weihnachten 25 Schützen und an Weihnachten 1948 die beachtliche Zahl von 27 Schützen am Riesenbichl ein. Der Verein wird im Protokollbuch 1947 nur noch mit „Weihnachtsschützenverein Ramsau“ geführt. Zum Schützenlokal wurde der Gasthof „Oberwirt“ bestimmt.
50-er Jahre
Um „Sitt und Brauch der Alten“ noch besser hüten und pflegen zu können, haben im Jahr 1950 sämtliche Vorstände der Weihnachtsschützen- und Trachtenvereine beschlossen, in Zukunft den Jahrtag im Juli jedes Jahres gemeinsam zu begehen. Die gesamte heimatverbundene Bevölkerung und auch viele Gäste wissen seitdem die große Bedeutung dieser Zusammenarbeit zu schätzen.
Die Trachtenwallfahrt nach Maria Eck wurde im Jahr 1951 eingeführt. Die Weihnachtsschützen aus dem Berchtesgadener Land schießen dort alljährlich Salut.
1951, 1952 und auch 1954 wurde sowohl am Riesenbichl als auch in Hintersee geschossen. Am 23. Juli 1953 schossen die Weihnachtsschützen beim Empfang von Hermann Buhl ein Ehrensalut. Buhl hatte am 3. Juli 1953 als Erster den 8135 Meter hohen Nanga Parbat bestiegen.
Die Mitgliederzahl des Vereins nahm ständig zu. Im Jahr 1957 bezifferte der Schriftführer den Mitgliederstand auf 148.
1958
Ein überzeugendes Bekenntnis zur Heimat und zum Brauchtum war das 50-jährige Gründungsfest. Es sollte im Rahmen einer großen Feier begangen werden. Dazu wurde beschlossen, eine neue Fahne anzuschaffen. Nach längerer Diskussion entschied man sich für einen Entwurf von Bernhard Aschauer. Die Fahne wurde bei der Fahnenstickerei Auer in München zum Herstellungspreis von 2500 DM bestellt. Die Festlichkeiten zum 50-jährigen Gründungsfest mit Fahnenweihe fanden am 13. und 14. September 1958 statt. Herrliches Spätsommerwetter begünstigten die Festtage und gaben der Veranstaltung einen glanzvollen Rahmen. Der Chronist vermerkte: „Das Jubiläum wurde am Samstagabend mit einem Standkonzert beim Oberwirt eingeleitet, an dem sich die Heldenehrung mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal anschloß und darauf sich ein Fackelzug durch den Ort formierte. Vom Standplatz am Riesenbichl krachten die Böller und weithin leuchtete durchs Tal die Zahl 50. Am frühen Sonntagmorgen durchbrachen Böllerschüsse die lautlose Stille des Tales und verkündeten den Anbruch eines festlichen Tages.“ Nach dem Empfang der Vereine begann beim Oberwirt die Aufstellung des Kirchenzuges und der Abmarsch zum Gottesdienst im „Rehleggerfeld.“ Dort zelebrierte Pfarrer Raubinger den Festgottesdienst und nahm anschließend die Weihe der neuen Fahne vor. 24 weitere Fahnen flankierten den Festaltar und sorgten so für eine einzigartige Kulisse. Beim anschließenden Festzug beteiligten sich 16 Weihnachtsschützenvereine, 8 Trachtenvereine und Trachtengruppen aus Regensburg und dem Schwabenland sowie sechs Musikkapellen. Nach dem Festzug spielten die einzelnen Musikkapellen in verschiedenen Hotels und Gasthöfen: beim „Oberwirt“, „Hochkalter“, Cafe “Rehlegg“, „Datzmann“, „Gamsbock“ und „Post“ Den Abschluss der Festlichkeiten bildete ein Festabend beim Oberwirt und im Gasthof Hochkalter, wo die Musikkapellen von Ramsau und Maria Gern aufspielten.
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